Wie kann dir The Work von Byron Katie dabei helfen, deine „bösen“ Inneren Anteile zu lieben?
Darum soll es hier in diesem Artikel, in meinem aktuellen Video, sowie meiner aktuellen Podcast-Episode gehen.
Zuerst mal lass uns aber klären, was „böse“ Innere Kinder überhaupt sind, damit du weißt, wovon ich hier spreche.
Ich beginne mit einem einfachen Beispiel, das du sicher – zumindest in ähnlicher Form – aus deinem Leben kennst.
Sabine, 42 Jahre alt, nimmt sich heute vor, endlich um eine Gehaltserhöhung zu fragen, denn sie arbeitet seit einigen Monaten wesentlich mehr, als sie für die monatliche Entlohnung tun müsste.
Sabine spricht mit Freundinnen darüber und alle sagen ihr immer wieder, dass sie ihren Chef endlich um ein Gespräch bitten muss, um diese Angelegenheit vom Tisch zu haben. Denn Sabine ist massiv gestresst, wegen der ständigen Überstunden, und Sabine fühlt sich überfordert und ausgenutzt.
Wagemutig klopft Sabine also eines Tages an die Bürotür ihres Chefs und tritt ein. In diesem Moment verschwindet die große Sabine und ein kleines Mädchen steht vor dem Chef und piepst in etwa folgendes: „Herr Müller, also, ich …. ähhhh, also…. naja, ich weiß, dass es wahrscheinlich nicht geht …., aber ich würde gerne mal fragen, ob ich vielleicht ein bisschen mehr….. also…… ach. Entschuldigung, ich weiß auch nicht, warum ich das fragen will…….“
Der Chef lächelt von oben herab und sagt: „Kommen Sie wieder, wenn sie wissen, was Sie von mir wollen, ich habe sehr wenig Zeit, wie Ihnen sicherlich bekannt ist!“
Sabine verlässt das Büro des Chefs und beginnt ein Gespräch mit sich selbst, das in etwa so ablaufen könnte: „Du blöde Kuh, du bist wirklich total unfähig! Warum hast du nicht gesagt, was du sagen wolltest? Nicht mal das kannst du, ist ja klar, dass du nur benutzt wirst. Jeder kann mir dir machen, was er will. Du bist echt einen Scheiß wert, du doofe Nuss ….“.
Sabine fühlt sich wie der letzte Dreck, die Stimmen im Kopf lassen sie fast zu Boden gehen und die Tränen strömen über ihr Gesicht. Sie reißt sich zusammen, macht ihre Arbeit, so gut es geht und abends trinkt sie ein paar Gläser Wein und denkt sich: „Sauf dich nur an, das ist das einzige, was du kannst. Du bist ein absoluter Versager. Ich hasse dich!“
Was ist denn da mit Sabine passiert, in dem Moment, als sie vor ihrem Chef stand?
Was macht Sabine plötzlich zu einem kleinen Kind?
In meiner Sprache gesprochen, ist ein Inneres Kind – eines, das viele Menschen als „böse“ oder „doof“ bezeichnen und ABLEHNEN, herausgekommen, als die Tür zum Chefbüro sich geöffnet hat. Das Innere Kind war in dieser Situation extrem überfordert, denn es schafft es (natürlich) nicht, erwachsen mit dem Chef zu sprechen. Es ist ein KIND! Es stammelt, stottert und bringt nicht mehr als „ähhh…. und,…. also, …. ich wollte eigentlich, ….“ heraus.
Die große Sabine hört zwar zu, schafft es aber nicht, einzugreifen, und selbst, anstatt des Inneren Kindes, zu sprechen! Und DAS ist genau der Punkt, an dem du ansetzen kannst, wenn du diesem Procedere ein Ende setzen willst.
Sobald die beiden Sabines das Büro verlassen haben, schimpft die große Sabine mit der kleinen Sabine und beleidigt sie aufs Heftigste. Die kleine Sabine konnte aber gar nichts anderes tun, das heißt, sie hat das Beste, was sie tun konnte, getan.
Wenn du deine Gedanken über dein Inneres Kind mit The Work überprüfst, wirst du feststellen, dass ich recht habe. Dein Inneres Kind ist weder böse, noch doof, noch will es dir schaden. Es gibt meistens sein allerbestes, und DU bist diejenige, die dieses Innere Kind in einer Situation hervortreten lässt, in der es nichts zu suchen hat!
Einfach ausgedrückt, ist folgendes passiert: Das Innere Kind wird „in den Krieg geschickt“, wie ich gerne sage, und bekommt nachher von der Erwachsenen „eine drauf“.
Die betroffene Person wiederholt auf diese Art das immer wieder, was sie bereits seit Jahren oder Jahrzehnten erlebt und wird frustriert, enttäuscht und verbittert. Wie in einer Spirale, oder in einem Teufelskreis, folgt eine Frustration auf die andere und umso mehr Frustration und Enttäuschung im Spiel ist, umso weniger kann ein solches Gespräch, wie das mit Sabines Chef, positiv und erwachsen gemeistert werden. Selbstablehnung, bis hin zu Selbsthass steigern sich, und das Innere Kind wird immer wieder aufs Neue, absolut lieblos und verständnislos behandelt! Es leidet, immer und immer wieder!
Was kannst du tun, um dieser Spirale zu entkommen, die das Innere Kind und dich leiden lässt?
Als Erstes möchte ich dich bitten, eine konkrete Situation in deinem Leben zu finden, in der du so etwas ähnliches, wie hier in der Geschichte mit Sabine, erlebt hast.
Dann lade ich dich ein, dein Inneres Kind wahrzunehmen und herauszufinden, was genau du in dieser Situation über dein Inneres Kind denkst.
Schreibe diese Gedanken auf, z.B.: du bist total blöd, einfach zu blöde, um nach einer Gehaltserhöhung zu fragen.
Dann stelle die 4 Fragen der Work und lass jede Frage, tief in dich hineinsinken. The Work von Byron Katie ist Meditation – und nur wenn du aufmerksam nach Innen lauscht, wirst du die Antwort hören können.
- Ist das wahr? (… dass mein Inneres Kind einfach zu blöde dafür ist)
- Kann ich mit absoluter Sicherheit wissen, dass das wahr ist? (… dass mein Inneres Kind einfach zu blöde dafür ist)
- Wie reagiere ich, wenn ich diesen Gedanken (… mein Inneres Kind ist einfach zu blöde dafür) glaube? Was passiert mit mir, wenn ich diesen Gedanken glaube?
- WER wäre ich, ohne diesen Gedanken? (… mein Inneres Kind ist einfach zu blöde dafür)
Also, um bei Sabine zu bleiben: WER wäre Sabine, wenn sie nach dem Gespräch mit dem Chef, NICHT denken würde, dass „sie“ einfach zu blöde ist? WER wäre sie ohne diesen Gedanken?
Ich kann dir aus meiner Erfahrung erzählen, dass Sabine dann lockerer wäre, vielleicht ruhiger atmen würde und sich mal hinsetzen würde, um das Geschehene zu reflektieren.
Sie würde vielleicht so liebevoll, wie sie nur kann, in etwa so mit sich selbst sprechen: „Ach herrje, was war denn da grad los? Ich fühle mich wie 5, nicht wie 42?! Wo war ICH – die Große – überhaupt? Wann habe ich mich selbst verlassen? An was erinnert mich diese Situation? Ah – stimmt, an meinen Vater. Wie traurig …. dass ich immer noch darunter leide, dass Papa so streng mit mir war“.
Es könnte eine innere Umarmung stattfinden, Mitgefühl könnte fließen und vor allem Verständnis für das, was grad passiert ist.
Die Umkehrung des Gedanken, in: Mein Inneres Kind ist NICHT zu blöde dafür, läge auf der Hand. Es stimmt natürlich, dass das Innere Kind NICHT zu blöde dafür ist, sondern einfach nur viel zu jung.
Ein Gespräch mit dem Chef, oder eine Verhandlung mit Geschäftspartnern oder auch ein Streit mit dem Partner, ist für ein Kind absolut unpassend! Solche Gespräche muss die Erwachsene führen.
Ein Kind hat im Grunde in diesen Situationen nichts verloren!
Wenn du also dein Inneres Kind mal auf diese neue Art und Weise wahrnimmst, beginnst du hoffentlich zu verstehen, dass du ihm oder ihr etwas zumutest, was es (noch) nicht kann!
Sobald du das erkannt hast, könntest du deinem Inneren Kind im ersten Schritt sagen: „Es tut mir leid, dass ich dich in solchen Situationen immer vorschicke oder vorlasse, ich kann jetzt sehen, dass du das noch gar nicht kannst, was hier gebraucht wird. ICH – die Große – müsste es tun, nicht DU!“
Im zweiten Schritt könntest du dein Inneres Kind, das „getriggert“ wird, durch das „Herein“ des Chefs, um bei dem oben beschriebenen Beispiel zu bleiben“, auf einen Sicheren Ort bringen. Meine Heilreise des Inneren Kindes zeigt dir Wege, wie du das durchführen und schaffen kannst. Hier ist eine Variante der Heilreise, wie ich sie gerne in Seminaren oder mit Klienten im Einzelsetting anleite:
Du könntest auch mit „Klopfen“, dein Inneres Kind ganz klar außen vor lassen, sobald du in eine herausfordernde Situation kommst (wenn du magst, schau dir das Video oder höre dir den Podcast an, dort zeige ich das ganz konkret).
Als dritten Schritt – und dieser wird mehr oder weniger von selbst geschehen, wenn du die ersten beiden Schritte immer wieder gehst – kannst du dein Erwachsenen-Ich etablieren, damit DU immer stabiler, immer klarer und immer präsenter wirst, so dass dein Inneres Kind NICHT ständig „einspringen muss“, weil DU grad fehlst.
Das ist nämlich der Punkt, um den es hier geht, das Innere Kind wird getriggert, springt heraus und DU bist höchstens der Beobachter und nicht der Akteur!
Das Innere Kinder „springt ein“, wenn ein bekanntes Thema angetriggert (angestupst) wird: z.B. der Chef sagt laut und dominant „herein“, und das Innere Kind fühlt sich an den strengen Vater erinnert und beginnt Angst zu haben und zu stottern. Eine Erwachsene, die das Innere Kind zurückholen könnte, um die Situation selbst zu meistern, fehlt!
Dank The Work von Byron Katie und den Schritten, die du nachher gehen kannst, wirst du immer mehr Verständnis für dich selbst bekommen und deine Innere Kinder nach und nach kennen und hoffentlich lieben lernen!
Du wirst nicht mehr glauben, dass deine Inneren Kinder böse, falsch oder dumm sind, sondern du wirst erkennen, dass DU zu wenig präsent bist und deine Inneren Kinder immer wieder „in den Krieg schickst“, um sie nachher dafür zu bestrafen!
Umso mehr du dich um deine Inneren Kinder kümmerst, und umso weniger du denkst, dass sie böse oder doof sind, umso stabiler wirst DU als Erwachsene werden.
Solche Situationen, wie die oben genannte mit dem Chef, wirst du bald souverän meistern, denn du wirst aus diesem Prozess, den ich dir hier beschrieben habe, lernen, WIE du eine liebevolle Mutter und ein liebevoller Vater für alle deine Inneren Kinder wirst.
Teile mir gerne mit, wie es dir mit diesem Artikel geht, oder er dir hilft, oder ob du etwas anderes von mir brauchen würdest, um irgendwann „dorthin“ zu kommen, worum es hier in diesem Artikel geht.
Herzlichst, deine Eva
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Eva Nitschinger, Psychologin, Heilpraktikerin für Psychotherapie, Begleiterin und Trainerin für The Work von Byron Katie – ausgebildet im Institute for The Work, Ojaj, Kalifornien Hypnosetherapeutin, EMDR, Familienaufstellungen und Gründerin der Heilreise für das innere Kind!
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Alles Liebe und DANKE für dein Teilen meiner Podcast-Episoden und für eine positive Bewertung auf iTunes.
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Deine Eva aus Spanien!
Ein herzliches DANKE an Nicolai Heidlas für die Musik, die ich hier verwenden darf. Sie wertet meinen Podcast auf, danke dafür: