Traumatisiert! Durch deine narzisstische Mutter!
🎧 Willst du dieses Thema lieber hören anstatt lesen? Hier geht es zur Folge 408 meines Podcasts.
Es braucht als Kind nicht unbedingt Schläge oder sexuellen Missbrauch um traumatisiert zu werden. Es reicht auch schon, ein narzisstisches Elternteil zu haben, das durch sein Verhalten die Seele des Kindes missbraucht. Dazu zählt unberechenbares Verhalten genauso wie emotionale Unerreichbarkeit und das ständige Vergleichen, Bewerten und Abwerten, das in narzisstischen Familien an der Tagesordnung steht.
Das Besondere an dieser Art der Traumatisierung ist, dass dich niemand versteht, wenn du diese Erfahrungen machen musstest. Denn „es ist doch im Grunde normal…“, „es tut ja nicht weh“ und „man sieht es vor allem nicht“, was in deinem Zuhause passiert! Nicht einmal du selbst verstehst dich, weil du dich ja an kein (bestimmtes) Traumaereignis in deiner Kindheit erinnern kannst und oftmals weder Gewalt noch sexuellen Missbrauch erlebt hast. Und doch sind gerade diese emotionalen Verletzungen extrem traumatisierend für ein Kind!
Ein Beispiel für narzisstisches Elternverhalten ist das Silent Treatment. Bei dieser Bestrafung durch Schweigen, wird mehrere Stunden oder sogar Tage oder Wochen nicht mit dem Kind gesprochen und das Kind wird zum größten Teil ignoriert, weil es etwas getan hat, das der Mutter oder dem Vater nicht gepasst hat. Für ein kleines Kind bedeutet es, aus dem Familienverband ausgestoßen und verbannt zu werden. Im Grunde – existentiell gesehen – ein Todesurteil!
Das Ignorieren und das Verwehren von Kommuniation stellt eine echte existenzielle Bedrohung für ein kleines Kind dar, weil es glaubt, dass es den Anschluss und die Zugehörigkeit zur Familie für immer verloren hat. Aus Angst wird das Kind in Zukunft nun versuchen, zu verhindern, dass dies wieder passiert. Das heißt, das Kind wird sich fortan anpassen, indem es sich danach richtet, was die Mutter will, und aufhört DAS zu tun, was es selbst für richtig hält! Es verliert den Zugang zu der eigenen Inneren Stimme und hört auf seinem Herzen zu folgen! Es verliert sich und TRENNT SICH von sich selbst! GENAU DAS bedeutet TRAUMA!
Das Kind wird sich auch ständig fragen, ob das, was es tut, der Mutter oder dem Vater recht ist bzw. ob es richtig ist, was es gerade macht. Es wird vorsichtig werden mit dem, was es sagt und tut. (Auf-Eierschalen-laufen wird zum „Normal“ eines solchen Kindes).
Diese Kinder werden zu People Pleasern oder auch zu ungeheilten Empathen:
Ein ungeheilter Empath versucht es allen recht zu machen. Er hat gelernt, sich tief in andere Leute hineinzufühlen. Denn wenn der „Empath“ weiß, wie es den anderen Menschen geht, kann er sein eigenes Verhalten danach ausrichten und so Konflikte, Strafen und Verstoßen-werden vermeiden.
Auch sogenannte „People Pleaser“ möchten es allen recht machen! Sie stellen alle anderen über sich selbst, weil sie denken, dass andere Menschen viel wichtiger sind als sie selbst. Sie denken, dass sie selbst falsch und die anderen richtig sind und richten sich oft zu 100 % nach den Bedürfnissen und Wünschen ihres Umfeldes. Eigene Grenzen werden nicht gefühlt oder zumindest nicht gezeigt, aus Angst, Ablehnung zu „kassieren“ für das eigene authentische Verhalten.
Oftmals bemerken diese Menschen (die People Pleaser) es nicht, dass sie das tun, weil diese Art des Umgangs vollkommen „NORMAL“ für sie ist! Von klein auf erlernt und geübt!
Narzissmus wird oftmals nur als ein Verhalten verstanden, dass dem „grandiosen Narzissten“ entspricht:
- sich über andere stellen
- ständig von sich selbst reden
- sich als einzig wichtige Person ansehen, die Anrecht auf ALLES hat, was es haben will
- sich selbst als großartig und einzigartig ansehen
- sich als Nabel der Welt sehen, um den sich alles drehen MUSS
- andere Menschen ausnutzen und Bedürfnisse anderer vollkommen ignorieren
- von Berühmtheit oder unglaublichem Reichtum träumen, Großes leisten wollen und als bekannte, angesehene Persönlichkeit in der der Gesellschaft anerkannt zu sein
- materielle Dinge als extrem wichtig ansehen
- usw.
Doch! Weiblicher Narzissmus ist eine andere Form des Narzissmus und wird „verdeckter oder auch vulnerabler Narzissmus“ genannt!
Der weibliche Narzissmus!
Viele Mütter sind „weibliche Narzissten“ und auch Väter können diese Art des Narzissmus leben.
Wenn du magst, schau dir diese beiden Videos an, damit du dieses Thema noch besser verstehst:
- ALLES, was du über deine narzisstische Mutter wissen musst!
https://youtu.be/k2_Ip-wdXTE
und - 6 Typen einer narzisstischen Mutter!
https://youtu.be/dJyDoF0ZXvY
Weiblicher Narzissmus kann also Folgendermaßen aussehen:
– Es wird viel mit Schuldzuweisungen und Schuldumkehr gearbeitet (auf eine andere Art als es ein grandioser Narzisst tut). Subtil und eher mit einem Ausdruck des Leidens oder aus einer „Opfer-Rolle“ heraus, wie du oben im 1. Video gehört hast.
– In jeder Botschaft, auch unter dem Deckmantel der Liebe, wird bloßgestellt, gemobbt, angeklagt oder intime Details an Dritte verraten.
– Es wird extrem mit Unterstellungen, Lügen, Falsch,- und Fehlinterpretationen gearbeitet.
– Ihr Opfer wird gerne bloßgestellt und privaten Angelegenheiten werden öffentlich gemacht, ohne Schuld- und Schamgefühle bezüglich dieses (ihres) widerlichen Verhaltens zu fühlen.
– Empathie ist nicht vorhanden, obwohl die Stimme und teilweise die Worte Empathie heucheln!
– Das eigene Kind wird gemobbt, im Namen der „Fürsorge“ und des Sich-Kümmerns (um das Kind oder um das Enkelkind, dem Ruf der Familie, usw.).
– Ein Keil wird zwischen die Familienmitglieder getrieben, Golden-Child wird von Sündenbock-Kind für immer getrennt. Das passiert durch Vergleiche, Bewertungen, Abwertungen, Beschimpfungen und alles, was ich bisher erwähnt habe.
– Manipulationen aller Beteiligter und Unbeteiligter, Gaslighting, Instrumentalisierung anderer („Flying Monkeys“) stehen an der Tages-Ordnung.
– Kinder und Enkelkinder werden in Golden Child oder schwarzes Schaf (Scapegoat = Sündenbock) und „Lost-Child“ (übersehenes, irrelevantes Kind) aufgeteilt.
– Drohungen stehen an der Tagesordnung, oft auch versteckt zwischen den Zeilen.
– Belohnung und Bestrafung gleichzeitig, oft seit frühster Kindheit, erschafft das TRAUMA-BAND!
– übernehmen selbst keine Verantwortung für sich und ihr Handeln!
– fühlen sich immer selbst als Opfer.
– oder inszenieren sich als Held*in, als Retter*in, als die, die die Familie zusammenhält, die sich sorgt, die sich kümmert, ohne die NICHTS mehr gehen würde, die, die alles besser kann und alles weiß!
– denken, sie seien immer im Recht und sie haben immer Recht!
– es geht – wie auch beim grandiosen Narzissten – ständig um Geld oder Unterstützung anderer (bekommen oder geben, damit sie „gut dasteht“. Ein Zurückgeben wird ohne Worte erwartet!).
– sie verhalten sich wie die Axt im Walde, indem sie passiv-aggressiv oder durchaus oft auch offen aggressiv gewisse Dinge einfordern oder denken, sie hätten Anspruch darauf (Anspruchsdenken des Narzissten).
– können sich, wie alle Narzissten, NICHT reflektieren und haben KEINE Einsichtsfähigkeit.
– unter dem Deckmantel, z.B. ihr Enkelkind schützen zu müssen, mobben und diffamieren sie die Mutter in aller Öffentlichkeit und entziehen mitunter sogar der eigenen Tochter ihr Kind.
Für eine Tochter oder einen Sohn einer verdeckten Narzisstin, ist die Welt ein gefährlicher Ort!
Wir können niemals darauf vertrauen, dass uns jemand wirklich liebt!
Oft erwarten wir Kinder narzisstischer Eltern schon im Voraus, dass der Wind sich dreht und wir wieder als …
- falsch
- egoistisch
- selbstsüchtig
- aggressiv
- unnormal oder
- niemals gut genug bezeichnet werden, wenn wir authentisch wir selbst sind!
Wir haben gelernt, uns anzupassen und GEGEN unsere eigene Innere Stimme zu arbeiten.
In der Hoffnung, dass wir – wenn wir uns nur genug ändern und nur genug lieb sind – irgendwann mal LIEBE von unserer Mutter bekommen werden, verbiegen und verstellen wir uns und versuchen durch irgendwelche Strategien, Anerkennung und das Gefühl der Zugehörigkeit und Nähe von unserer Mutter zu bekommen! Wir wollen gesehen werden und als OK betrachtet werden, von unserer narzisstischen Mutter. DAFÜR TUN WIR ALLES! Und doch wird es NIE passieren!
Wir Töchter narzisstischer Mütter sind daher ständig am Sich-Selbst-Optimieren!
- mit unserem Aussehen (daraus entstehen oftmals Essstörungen, wie Anorexie oder Bulimie)
- mit dem Verhalten (wir passen uns an oder arbeiten extrem an uns selbst)
- mit unserer Außenwirkung (Job, Ehepartner, Familie, Haus, Kleidungsstil, usw.)
- mit Freunden, mit denen wir uns umgeben (sind sie gut genug für meine Mutter?)
- usw.
Ein Leben als zweites ICH der Mutter, als ihr „verlängerter Arm“, als „Blitzableiter“ oder als Punchingball der Familie, traumatisiert und re-traumatisiert uns, solange, bis wir erkennen:
- Wir werden es unserer Mutter NIEMALS recht machen können!
- Wir müssen erfahren, wer wir wirklich sind!
- Wir dürfen unsere eigenen Regeln finden, nach denen wir fortan leben.
- Wir dürfen lernen, UNS SELBST ZU LIEBEN!
Als Medizin für uns Töchter narzisstischer Mütter steht in erster Linie: SELBSTLIEBE!
Selbsterkenntnis, Selbstwahrnehmung, Selbstbewusstsein, Selbstwert, Selbstliebe.
Dies ist der Weg, den wir Kinder narzisstischer Eltern gehen dürfen, um raus aus Abhängigkeit, raus aus Sucht, psychischen Störungen und toxischen Beziehungen zu kommen!
Das TRAUMA-BAND zu lösen ist ein weiterer wichtiger Schritt, um bald ein eigenständiger, authentischer und freier MENSCH zu sein, der nicht mehr in der Aura der Mutter, in ständiger Angst und Unsicherheit lebt. Auch hierzu findest du ein Video auf meinem Kanal: https://youtu.be/6kufUpRusf0
Für meine Unterstützung gehe gerne rüber auf YouTube und schau meine Videos über „die narzisstische Mutter“ und die Befreiung in ein erwachtes Leben an ODER besuche meinen Shop für Kurse, Coachings und Retreats: https://eva-nitschinger.de/onlineakademie
Für ein Kennenlernen trage dich bitte hier ein: https://eva-nitschinger.de/kennenlerngespraech